Am 3. Spieltag der badischen Oberliga kam der Schachclub BG Buchen im Heimspiel gegen den SV Hockenheim mit 6,5:1,5 nochmals zu einem Erfolg und liegt derzeit mit 6:0-Mannschafts- und 16,5 Brettpunkten auf Rang zwei der Tabelle. Auch die Sfr Bad Mergentheim - sie setzten sich im Spitzenduell gegen den SC Viernheim II knapp mit 4,5:3,5 durch - haben dieselben Punkte, liegen jedoch in der dritten Wertung der Brettpunkte (ein Sieg am ersten zählt mehr als ein Sieg am zweiten Brett usw.) um einen Zähler vor den Buchenern. Während die Kurstädter den direkten Wiederaufstieg in die II. Bundesliga ansteuern, geht es bei den Buchenern in der stärksten Oberliga Deutschlands allerdings um den Klassenerhalt.
Der sonntägliche Buchener Gegner SV Hockenheim war schwer auszurechnen: er spielte in der vergangenen Saison in der ersten Liga mit einem bärenstarken Kader - mit 15 Großmeistern, von denen welche der absoluten Weltspitze angehörten - um die nationale Meisterschaft, wurden hier Dritter und zogen danach mit nur noch drei Großmeistern - an der Spitze die Weltmeister-Legende Anatoli Karpow - wegen finanzieller Engpässe zwei Ligen tiefer in die Oberliga zurück. Diese wurde wegen des Rückzuges auf elf Teams aufgestockt und nach einer spielfreien Runde starteten die Rennstädter mit einem knappen Sieg gegen den nicht zu unterschätzenden SC Untergrombach. Nach Buchen reisten sie allerdings ohne Großmeister sehr stark ersatzgeschwächt und mit nur sieben Akteuren an, so dass die Odenwälder nominell, mit einem Team aus acht Titelträgern bestehend, klarer Favorit waren. Dieser Rolle wurden sie dann auch mit dem hohen Sieg, der gar noch höher hätte ausfallen können, vollauf gerecht.
So brachte FM Istvan Mede an Brett 8 Buchen mit einem kampflosen Erfolg in Führung. Diese bauten Neuzugang FM Gerhard Junesch (Brett 7), IM Amadeus Eisenbeiser (4) und IM Henryk Dobosz (3) mit überzeugenden Leistungen aus. Zwischendurch kam das Unentschieden in einer unklaren Stellung von FM Arndt Miltner (5) hinzu, so dass der Mannschaftssieg nach knapp vier Stunden schon feststand. Es folgte eine tragische Situation am Spitzenbrett: hier hatte sich Buchens GM Mihajlo Stojanovic gegen den ukrainischen IM Mihail Nekrasov mit den schwarzen Steinen in subtiler Millimeterarbeit einen deutlichen Vorteile herausgearbeitet, als er seinen letzten Zug vor der ersten Zeitkonrolle ganz knapp nicht mehr aufs Brett bekam, womit die Partie wegen Zeitüberschreitung in bitterster Weise verloren war.
Jetzt spielten noch die beiden Ungarn IM Miklos Galyas (2) und IM Zoltan Hajnal (6), die auch beide Ihre Partien nach großem Kampf gewannen. Herausragend waren dabei die feinen Finessen von IM Galyas, der seinen Gegner Jürgen Möldner nach über sechs Stunden Spielzeit und über 60 Zügen zur Aufgabe zwang. Am 5. Dezember reisen nun die Odenwälder etwas beruhigter zum SC Viernheim II, der trotz seiner jüngsten Niederlage noch zu den engen Aufstiegsfavoriten zählt.