Und nun zur Auflösung der beiden Troitzki-Studien vom Wochenende:

 

In der ersten Stellung (s.rechts) gewinnt Weiß durch 1.Kd7! (1.d7? Lc6! und Schwarz remisiert) 1...Kd5. Es bleibt nix Besseres... 2.Kc7 nun ist die Drohung d6-d7 erneuert, von daher die schwarze Antwort erzwungen: 2...Lc6.

Was nun? Es offenbart sich im Folgenden die ganze Eleganz des Springers

 

Dieser bringt nämlich nach 3.Se4!!

(s. großes Diagramm rechts) den Schwarzen peinlich in Verlegenheit.

 

Es herrscht Zugzwang und man überzeuge sich leicht davon, dass Schwarz nach jedem Läuferzug in eine böse Gabel hineinläuft. Seiner Majestät selbst bleibt auch kein legaler und vernüftiger Zug mehr übrig, ergo ist der Durchbruch des weißen Freibauern unaufhaltbar:  1 - 0

 

 

 

 

 

Ebenfalls um einen Durchbruch geht es in der zweiten Studie. Diesmal jedoch kämpft die Läuferseite um den Sieg. Dabei zeigt sich die Überlegenheit gegenüber des Springers in der längeren Reichweite des Läufers. Hinzu kommt erschwerend, dass sich Springer i.a. schlechter beim Stoppen von Freibauern erweisen.

 

Zur Lösung:

 

1.La3! 1.a5? und der Springer kommt rechtzeitig nach a8: 1...Se7 2.a6 Sc8 3.La3 Sb6! 4.Lc5 Sa8 5.Kg2 Kg6 6.Kf3 Kf5 7.a7 Sc7 8.Le7 Sa8= Weiß macht offensichtlich keine Fortschritte mehr.

 

1...f5 Der Springer muss versuchen, über f6 eine Route zu finden.

2.d5! Ein wichtiger Blockadezug. Dieses Bauernopfer verhindert, dass der Springer von d5 aus über b6 und c7 einsteigen kann. So viel Flexibilität wollen wir ihm nicht lassen...

2...cxd5 3.a5 Sf6 4.a6 Se8 5.Ld6!! und Weiß gewinnt in gleicher Manier wie in der anderen Studie - ein Ablenkungsopfer diesmal des Läufers. Auf 4...Sd7 gewinnt übrigens analog ein anderes Opfer: 5.Lc5!! Sehr ästhetisch!

 

Da der Bauer nicht mehr aufzuhalten ist, wieder 1-0