Am achten und vorletzten Spieltag trafen nicht nur die die Basketballer des TSV Buchen auf eine zweite Hockenheimer Mannschaft, sondern  auch  der Schachclub BG Buchen spielte  im Abstiegsduell bei der Reserve des Erst-Bundesligatabellenführers SV Hockenheim in einem dramatischen Wettkampf 4:4-Unentschieden und liegt jetzt mit 7:9-Mannschaftspunkten (31 Brettpunkten) auf Rang sieben der Zehner-Tabelle.

Dahinter folgen  aktuell  der SC Untergrombach (27,5 Brettpunkte)  und der SV Hockenheim II (25,5 Brettpunkte)  mit jeweils 5:11-Punkten vor der bereits abgeschlagenen SGEM Dreisamtal   mit 1:15 (25,5). In der Schlussrunde empfängt der SC BG Buchen am 7. April an den heimischen Brettern im Prinz Carl den gesicherten Tabellenfünften SC Dreiländereck (8:8-Mannschaftspunkte) und müsste zweieinhalb Brettpunkte holen, um definitiv nicht abzusteigen. Zwei Vereine müssen die Oberliga verlassen, wobei das gute Brettpunktverhältnis für die Odenwälder spricht, aber noch  keine hunderprozentige Garantie ist. Unter dem Strich gesehen war das Mannschaftsunentschieden wohl verdient, ärgerlich allerdings, da in der Schlussphase des nahezu sechs Stunden dauernden Kampfes die Buchener nahe am knappen Sieg waren.

Der Buchener Gast ging nach einer halben Stunde mit 1:0 in Führung, da die Rennstädter Brett 2 auf Grund der plötzlichen Erkrankung von IM  Oleg Boguslawski frei ließen und Buchens GM Mihajlo Stojanovic zu einem kampflosen Punktgewinn kam. Remis endeten nach und nach die Partien von IM Henryk Dobosz (Brett 2 gegen IM Tomislav Bodrozic) ,  Jürgen Kettner (Brett 8 gegen FM  Oliver Günthner), IM Amadeus Eisenbeiser (an Brett 3 gegen IM Mikhail Nekrasov) und auch GM Jozsef Pinter (am Spitzenbrett gegen IM Hannes Rau), wobei hier GM Pinter seinen Gegner bis ins Endspiel mächtig unter Druck setzte, doch IM Rau behielt die Ruhe und das Unentschieden. Den Ausgleich schaffte dann Hockenheims bereits in der Ersten Liga eingesetzten  Jungtalent Marco Dobrikov an Brett 7 gegen Buchens Majed Al Helaoy, der dem dauernden positionellen  Druck von Dobrikov- er besitzt als badischer U 14-Meister  bereits eine ELO-Zahl von 2244 - letztendlich nicht standhalten konnte.

Jetzt spielten noch die Bretter fünf und sechs und da war unbeschreiblich viel los. An Brett 5 traf IM Etienne Mensch mit Weiß auf Ralf Wittmann und der für Buchen spielende Strasbourger war bereits im 20. Zug in hochgradiger Zeitnot und spielte mit einer Bedenkzeit von ein bis zwei Minuten plus dem 30 Sekunden-Zuschlag pro Zug, hatte allerdings eine materiell bessere Stellung. IM Mensch gelang es unglaublicherweise tatsächlich, die Stellung heil bis über die erste Zeitkontrolle zu bringen und danach verwertete er seinen Vorteil technisch sauber zu einem vollen Punkt und der 4:3-Führung für Buchen. Zu diesem Zeitpunkt sah es allerdings am Nebenbrett bei FM Arndt Miltner kritisch aus. FM Miltner spielte eine klasse Partie und ging mit den schwarzen Steinen gegen Blerim Kuci sehr eindrucksvoll mit vielen feinen Zügen zum Angriff über und schien auf der Siegesstraße zu sein. Der Hockenheimer fischte mehr oder weniger im Trüben und hatte damit Erfolg, denn um einem Unentschieden auszuweichen, ging FM Miltner ein zu hohes Risiko ein, verpasste allerdings  wenige Züge vor dem Partienende dann noch einmal eine Möglichkeit, das Remis anzusteuern. Damit war ein Dramatik-pur-Wettkampf zu Ende und  der 4:4-Endstand erreicht, der den Hockenheimern zumindest noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt lässt und den Odenwäldern diesen noch nicht definitiv sichert.