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Unser 2. Vorsitzender Christoph Kahl ist in der vorletzten Nacht auf Grund einer schweren Krankheit im Alter von 50 Jahren verstorben. Wir verlieren mit ihm  einen herzensguten Menschen, der eine der großen Säulen war, die den erfolgreichen Weg des Schachclubs BG  BG Buchen 1980 e.V. gestaltet und geformt haben.

Alle diejenigen, die mit ihm schachlich zu tun hatten, wissen, dass er sich für das Schachspiel aufgeopfert hat, nicht nur selber gespielt hat, sondern hauptsächlich dazu beigetragen hat, dass bei den vielen Veranstaltungen, die der Verein durchgeführt hat, er immer mit vorne dabei war und die Dinge erledigt hat, die notwendige Grundlagen sind, die aber vielleicht viele leider gar nicht registriert haben. So hat er die Getränke besorgt, den Kaffee gekocht und  Brötchen geschmiert, ehe die meisten anderen gekommen sind und sich in das Schachspiel gestürzt haben. Er war sich da für nichts zu schade! Für mich ist das fast ein zu phrasenhafter Satz, um Christoph gerecht zu werden.

Er war es auch auch, der innovativ und kreativ neue Ideen (u.a. führte er  in der Schach-AG ein Trainingssystem ein, das jedem Stärkeren mehrere Schwächere als Trainingspartner zuwies, führte Trainingsseminare, Jugend-Freizeiten am Anfang im Sportheim Hainstadt und in Seckach ein und  baute neue Stützpunkte auf,  z.B. für den BSV, mit dem benachbarten bayerischen Schachverband Bezirk Unterfranken, der Karpow-Schach-Akademie Rhein-Neckar, die dann zum KSA Rhein-Neckar-Odenwald erweitert wurde) und manchmal etwas riskante Neuerungen ein- und durchzuführte. Noch  höre ich den Satz: "Der BSV, die Schachjugend oder der DSB suchen noch einen Ausrichter für ... in einigen Wochen." Und schon haben wir das Ding angepackt. Ein großes Anliegen war ihm auch das offizielle Schulschach-Patent, für das er die Seminare mit Sponsoren  besorgte.  Aber das alles ist nur ein  unvollständige Zusammenstellen, um ihm einigermaßen gerecht zu werden.

 

Als anfänglich sein Lehrer in Deutsch und Geschichte am Burghardt-Gymnasium habe ich ihn bis zuletzt begleitet. Schon in der Anfangsklasse hatte er erste  Kontakt zum Schach. Ab der Zeit, als ich sein Klassenlehrer war, war er als 14-Jähriger  regelmäßiges Mitglied in der Schach-AG am BGB. 1985 nahm ich ihn auf eine Sitzung des Schachbezirks Odenwald nach Adelsheim mit und er ließ sich dort zum Pressewart wählen. Dies war dann der Start zum Einstieg in das Funktionärswesen, das ich nur stationenhaft streifen will (2. Vorsitzender SC BG Buchen, Ämter im Schachbezirks Odenwald, Funktionen im BSV bzw. der Badischen Schachjugend / von 2002-2015 12 Jahre lang hier 1. Vorsitzender/ sowie in der Karpow-Schach-Akademie Rhein-Neckar-Odenwald bis  zuletzt. Er war einer, dem man nicht nachsagen kann, dass es ihm in diesem Bereich um Macht und Ansehen ging, im Gegenteil: ihm ging es um die Sache, was heute -bei  auch vielen anderen - Verbänden - oft zu kurz kommt.

Er hat bis in die Saison 1919/20 noch Mannschaftskämpfe bestritten und bis zum Schluss hoffnungsvoll und tapfer gegen seine Krankheit angekämpft.

Lieber Christoph: Du wirst mir mit Deiner immer hoffnungsvollen Art sehr, sehr fehlen. Du hast mich oft beruhigt, wenn ein Vorhaben mal kaum verwirklichbar erschien. Die vielen Mails, die ich von ehemaligen Schachschülern oder deren Eltern sowie Mitgliedern seit gestern erhalten habe, beweisen, dass Deine Art Anerkennung gefunden hat. Aber das war Dir nicht wichtig... 

Lieber Christoph: Ich verabschiede mich von DIr  und verneige mich vor Dir!


Karlheinz

Bild 2 zeigt Christoph Kahl (Dritter v.l.), als er 2016 von Carsten Karthaus (Deutscher Schachbund/Zweiter v.l.) vor einem Mannschaftskampf die Silberne Ehrennadel der BSJ erhalten hat.