Stellung 1:

C. De Feijter (1941)

 

Weiß am Zug hält Remis!

 

Dieses Mal geht es um positionelle Remisstellungen, die moderne Engines nicht als solche erkennen können, daher war etwas plakativ von der Überlegenheit des Menschen gegenüber der Maschine die Rede.

 

Schauen wir uns das an den ausgewählten Studien an:

 

Des Lösungs Problem besteht hier in der Tat in der schon angesprochenen Zugreihenfolge 1.g7! Td1+ 2.Ld1! Der Läufer ist tabu, weil nach 2...Txd1+? 3.Kc2 der g7 unaufhaltbar ist.

2...Te8 3.Lh5! Tg8 4.Lf7! Txg7 Alles bisher erzwungen, und nun folgt der Clou der Studie:

 

5.g6!=  (s. großes Diagramm links)

 

Schwarz wird es hier nicht gelingen, den weißen König Patt zu stellen und zu einem Läuferzug zu zwingen, davon überzeuge man sich leicht.

Infolgedessen kann aber auch sein Turm auf g7 nie aus seinem Gefängnis entweichen, der gewaltige Materialvorteil, den Rybka mit ~3,5 Bauerneinheiten anzeigt, ist nicht zu verwerten - Remis!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stellung 2:

V. Evreinov

 

Weiß am Zug hält Remis!

 

Ähnlich zu eben wollen wir wieder versuchen, den schwarzen Turm einzukerkern, hier auf a7. Dazu muss Weiß mit 1.Ke7!! beginnen, was Lh3-c8-b7 droht. Es verliert sowohl 1.a7? Tf8+! 2.Ke7 Ta8-+ als auch 1.Lg2? Kc5 2.a7 Kd6! und Matt auf f8 ist nicht zu vermeiden.

1...Tc6! Verhindert 2.Lc8 und 2.a7 wegen 2...Tc7+.

 

Schauen wir auf die Alternativen:

a) 1...Tf8? 2.Lg2= ist gar nichts.

b) 1...Kc5? 2.Lc8! Tf8 3.Lb7 Tb8 4.Ke6=

c) 1...Kb4!? 2.Le6 Tf8 3.Ld5! Tc8 4.Kd7 Tc5 5.a7! forciert das Remis wegen 5...Txd5+ 6.Kc6 Td8 7.Kb7=

 

2.Lg2 Tc5 Der a6 ist natürlich in allen Varianten wegen des Spießes auf f1 tabu.

 

Auf 2...Tc7+ folgt dieselbe Rettung wie in Stellung 1: 3.Kd6 Ta7 4.Lb7=

 

(s. kleines Diagramm rechts)

 

Wieder zeigt die Engine -3,5 an, was klaren Gewinn markiert, doch gibt es keinen Gewinnplan für den Nachziehenden, selbst der a5 geht noch verloren, was sich Weiß aber leisten kann. Er wartet einfach ab, weil ja König und Läufer zum Mattsetzen bekanntlich nicht ausreichen.

 

2...Tc8 3.Kd7 Tf8 4.Ke7 ergibt dieselbe Zugwiederholung wie in der Hauptvariante.

 

3.a7 Tc7+ 4.Ke8 Txa7

 

5.a6! (s. großes Diagramm links)

 

Die weissen Figuren haben klammheimlich ein filigranes Netz gebaut, in dem sich der schwarze Turm verfangen hat. Es droht Lb7 mit Einsperrung des Turms, und der Ba6 ist wegen Lf1+ immer noch vergiftet. Der Turm muss also raus, aber auf einmal findet er keine sicheren Felder mehr:

 

5...Tc7 6.Kd8 Tf7 (6...Le5? 7.Lb7!=) 7.Ke8 Tf8+ 7...Tc7 8.Kd8 bringt Schwarz auch nicht weiter... 8.Ke7 droht wieder 9.a7.

8...Tc8 9.Kd7 Tf8 10.Ke7= Das kommt uns doch bekannt vor - wie man sieht, geht es nicht weiter, Schwarz muss sich entweder mit der Zugwiederholung abfinden oder die Umwandlung des a-Bauern zulassen. Remis!