Lösung der letzten Wochenendaufgabe:

 

Gauglitz - Horvath

(Debrecen, 1987)

 

Schwarz am Zug gewinnt!...

 

...lautete die Aufgabenstellung unserer Neujahrsknobelei.

Beim Prüfen der möglichen Schachgebote fällt auf, dass diese allesamt ungenügend sind:

 

1...Dc2+? 2.Kg3 Tg1+ 3.Kh3+- und es hat sich "ausgeschacht". Ebenso nutzlos ist das Opfer

1...Tb2+? 2.Dxb2 Dxf4+ 3.Ke1+-

 

 

 

Die weiße Drohung Dh8+ gefolgt von Txa7+ mit Matt verlangt allerdings ein beherztes Vorgehen vonseiten des Schwarzen. Und dieses ist in der Tat möglich und wird eingeleitet durch

 

1...e5!! Lenkt die Dame vom Idealfeld ab, wo sie solch wichtige Punkte wie f4 und g1 überdeckt. 2.Dxe5 Es bleibt nichts Besseres. Nach 2.Dxd5? Dxf4+ geht es schnell zu Ende, wie man sich leicht überzeugen kann. Dagegen 2.Dd2 exf4-+ lässt Schwarz einfach mit überlegener Stellung zurück. Sein König ist im Gegensatz zum weißen in bester Sicherheit und auch matereiell ist bei 3 Bauern für die Qualität nichts einzuwenden.

2...Dc2+ 3.Kg3 Tg1+ Wir sehen, warum die Dame von d4 abgelenkt werden musste.

4.Kh3 Doch was nun? Es gibt offensichtlich keine vernünftige Fortsetzung mehr, denn nach 4...Le6+ 5.Dxe6 hängt nach wie vor die schwarze Dame und es gibt kein Schach mehr. Die Schwierigkeit der Aufgabe lag sicher darin, noch einen Zug weiter zu sehen und auch nach 4...Le6+! 5.Dxe6 noch das kaltblütige

 

5...Dxc5!! zu finden!

 

(s. großes Diagramm rechts)

 

Eine höchst ungewöhnliche Position ist entstanden:

 

Weiß hat einen Turm mehr, ist sogar noch am Zug und der schwarze König steht zum Greifen nahe - doch Schwarz gewinnt trotzdem. Es zeigt sich nämlich, dass Weiß kein Schachgebot besitzt, während er gleichzeitig den Ta3 und das Feld f5 decken muss, sonst ist es Matt. Ein unlösbares Problem, das man nur unter Damenopfer umgehen kann. Weiß gab sich daher in der Partie folgerichtig geschlagen - 0:1