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Buchen (eb). Matthias Becker und Felix Hefner vom Schachclub BG Buchen  hatten bei der  Internationalen Stuttgarter Schachmeisterschaft einen sehr starken Auftritt,

wobei Matthias Beckers Endplatzierung grandios ist. Er kam im A-Turnier unter 93 Teilnehmern auf 5,5 Zähler (aus 7 Runden nach Schweizer System) und landete damit hinter dem alleinigen Turniersieger Andrey Sumets (Ukraine/ELO 2585), der 6 Zähler erreichte, auf dem geteilten zweiten Platz. Sechs Spieler erzielten dabei 5,5 Punkte . Matthias Becker landete nach der Feinwertung auf Rang sechs und ließ damit unter anderem die beiden hochkarätigen  GM Yacheslav Ikonnikov (Russland/ELO 2503) und Rafal Antoniewski (Polen/ELO 2500  ) hinter sich. Der für Buchen spielende Kleinheubacher verlor nur gegen den Viertplatzierten  FM Daniel Morgunov (Australien/ELO 2290)   und remisierte mit dem  Drittplatzierten  GM Grzegorz Nasuta (Polen/2518). Zweiter wurde GM Jan-Christian Schröder (ELO 2569), der in der Zweiten Liga mit dem SV Hofheim auch schon in Buchen gespielt hat.

Aber auch das Ergebnis von Felix Hefner ist sehr eindrucksvoll. Er kam mit 4 Zählern auf den geteilten Rang 22-32 ,lag  nach Feinwertung auf Platz 26 und verbesserte seine Wertungszahl enom - ging er doch mit Startnummer 49   ins Rennen. In der Ratinggruppe unter ELO 2200 belegte Felix Hefner den neunten Platz. Diese Resultate lassen für die kommende Saison einiges  für den Schachclub BG Buchen erwarten.

 

Matthias Becker aus Kleinheubach hat hierzu einen Bericht aus seiner subjektiven Sicht verfasst:

Vom 30. Mai bis 2. Juni nahmen Felix Hefner und ich, Matthias Becker, am A-Turnier der Internationalen Stuttgarter Stadtmeisterschaft in Ditzingen teil. Sieben Runden standen auf dem Programm; die Setzliste wurde von fünf Großmeistern angeführt. Dahinter hofften einige Fide-Meister und starke Amateurspieler, die Profis zu ärgern. Die Spielbedingungen in der Ditzinger Stadthalle waren optimal: Trotz hoher Temperaturen war die Halle stets gut klimatisiert und bot genug Platz für die insgesamt 302 Teilnehmer. Darüber hinaus überzeugte auch das Essensangebot durch große Auswahl und faire Preise.

Unter 93 Spielen im A-Turnier war Felix Hefner an Position 49 gesetzt und belegte schließlich mit vier Punkten einen starken 26. Rang. Hefner begann in den ersten vier Runden im klassischen „Ping-Pong“, also Niederlagen gegen stärker eingeschätze Gegner, die sich mit Siegen gegen Schwächere abwechseln. Dabei hatte er schon gegen die beiden höher gesetzten Spieler GM Grzegorz Nasuta (ELO 2518) und Thilo Kabisch (2341) jeweils gute Chancen, etwas Zählbares mitzunehmen. In der fünften Runde durchbrach Hefner den Trend mit einem überzeugenden, glatten Punktgewinn gegen FM Robert Gabriel (2241). Sein Turnier wurde letztlich durch zwei sichere Unentschieden gegen weitere, stärker bewertete Gegner abgerundet. Damit kann er sich über einen Elo-Zugewinn von etwa 32 Punkten freuen, was für nur sieben gespielten Partien eine gewaltige Steigerung bedeutet.

Von Setzlistenplatz zwölf startete ich mit drei Siegen gegen schwächere Gegner gut ins Turnier. Dabei war die Qualität der Partien zwar nicht immer besonders hoch, aber letztendlich waren es immer meine Kontrahenten, die spielentscheidende Fehler begingen. In der vierten Runde traf ich dann auf GM Nasuta, der zuvor Felix Hefner besiegte. Nachdem ich mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung kam, bot Nasuta mir schnell remis an, was ich nach längerem Nachdenken akzeptierte. So blieb ich in der Spitzengruppe und spielte in der darauffolgenden Partie gegen FM Daniel Morgunov (2290). Ich opferte zeitweise zwei Bauern für starken Angriff, übersah jedoch in klar besserer Stellung eine Verteididung, wonach die Partie schnell kippte und ich mich geschlagen geben musste. Eine äüßerst unnötige Niederlage. Das Glück sollte jedoch in den letzten zwei Runden wieder zurückkehren: Gegen eine schwächer bewertete Jugendspielerin, die allerdings ein stark performte, überstand ich einige kritische Momente, bis ich schließlich den vollen Punkt holte. So kam nun alles auf die letzte Partie an, in der ich unbedingt einen Sieg brauchte, um noch in die Preisränge zu kommen. Der Gegner hieß Marc Morgunov (2362): Der kleine, aber etwas spielstärkere Bruder meines Fünftrundengegners Daniel Morgunov. Aufgrund beidseitiger Ungenauigkeiten ging die Partie hin und her, bis ich schließlich in ein vorteilhaftes Endspiel abwickelte. Mit König, Läufer und drei Bauern gegen König und Turm hatte ich durchaus Gewinnchancen, jedoch verteidigte sich Morgunov zäh und erreichte irgendwann eine thereoretische Remisstellung. Ich versuchte, immer weiter Fallen und Probleme zu stellen, bis Morgunov schließlich in Zeitnot kam, mit Sekunden auf der Uhr seinen Turm einstellte und aufgab.

Damit kam ich am Ende auf 5,5 Punkte und belegte in der Endabrechnung Platz sechs, punktgleich mit dem Zweiten. Turniersieger wurde der Topgesetzte GM Andrey Sumets (2585) mit sechs Zählern. Ein netter Nebeneffekt für mich war der Ratinggewinn von 21 Punkten, der mich erstmals über die 2300er-Marke katapultiert. Somit können wir beide sehr zufrieden mit unseren Leistungen sein und auch der kommenden Saison positiv entgegenblicken.