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Wenn der Mensch der Maschine überlegen ist...

 

Wer wüsste während seiner Partie nicht zu gerne, was Fritz, Rybka oder Houdini zur aktuellen Stellung sagt. Bei deren Elozahlen von mittlerweile deutlich über 3000 kein Wunder, ist doch die Maschine längst den menschlichen Rechenfähigkeiten entwachsen.

Doch nicht immer bewerten die Engines alles Positionen korrekt, manchmal, besonders im Endspiel, ist die Stellung einfach Remis, selbst wenn der Rechner es anders sieht.

 

In der aktuellen Wochenendaufgabe geht es daher um zwei Studien mit sehr ähnlichem Grundmotiv, wo der Anziehende jeweils ein positionelles Remis erreichen muss! Was der Computer selbst nach einer Nacht Rechnerei noch nicht einsieht, versteht ein Mensch manchmal eben sofort.

Viel Spaß beim Tüfteln!

 

Stellung 1:

C. de Feijter (1941)

 

Weiß am Zug hält Remis!

 

Hier scheitert das direkte 1.g7 an dem Zwischenschach 1...Te1+! und Weiß bleibt nur 2.Ld1, da 2.Ka2?? Le5! wegen der Mattdrohung auf a1 den Bauern g7 einbüßt. Nach 2.Ld1 jedoch ist g8 nicht mehr unter Kontrolle und 2...Te8 gewinnt den g7.

 

Wo ist der Fehler in dieser Überlegung? Denn bei richtigem Spiel kann sich Weiß eben doch halten!

 

 

 

 

 

Stellung 2:

V. Evreinov

 

Weiß am Zug hält Remis!

 

Wer Teil 1 gelöst hat, sollte auch hier zurechtkommen.

Da die Studie recht schwierig ist, hier eine kleine Starthilfe:

Weiß beginnt mit 1.Ke7!! Warum die beiden Alternativen 1.a7? und 1.Lg2? verlieren, wird in der Lösung erläutert.

1...Tc6! Am stärksten, man überzeuge sich davon, dass andere Züge nichts einbringen (oder warte die Lösung ab...).

 

Nun ist der Leser am Zug: mit welchem Manöver kann Weiß (trotz eines Turmes weniger!) die Stellung im Gleichgewicht halten?